Die Freundschaft mit Kainach in der Steiermark

Ein erster Besuch der Oberfranken fand im Jahr 1983 in der Steiermark statt, in den darauffolgenden Jahren kam es immer wieder zu gegenseitigen Besuchen in unterschiedlichen Gruppengrößen.

In den letzten Jahren wurde es ruhiger, doch wie schon im Beitrag Besuch der Kainacher beschrieben wurde, geht es jetzt wieder richtig los mit der Freundschaft der beiden Ortschaften namens Kainach.

Ball der Feuerwehr 2023

Am 7. Januar 2023 fand bei der befreundeten Wehr in Kainach (Steiermark, Österreich) der Ball der Feuerwehr statt.

15 Vertreter unserer Wehr machten sich am Vortag auf den Weg um der Einladung zu dem Ball Folge zu leisten. Im Vorfeld wurden Unterkunft und Kleinbusse organisiert um möglichst zusammen reisen und übernachten zu können.

Gemeinsame Rast bei Passau

Die Anreise fand bei gemischten wetterlichen Bedingungen, aber flüssigem Verkehr, statt. Nach gut 7 Stunden Fahrt erreichte man kurz die Unterkunft, holte die Schlüssel ab und gleich ging es weiter ins Rüsthaus um sich mit den steirischen Kameraden zu treffen. Beim Treffen wurden Bilder verglichen und es kam heraus, dass man nun seit nahezu vierzig Jahren eine Freundschaft aufgebaut hat.

Treffen im Rüsthaus

Am Freitagabend konnten sich die Kameraden beider Orte im Stockschießen messen und wurden mit einer lokalen Spezialität, dem Eisenfleisch, verwöhnt.

Die steirische Landeshauptstadt Graz war Ziel nach einem gemeinsamen Frühstück. Hier konnte auf eine in Graz arbeitende Bekannte vertraut werden, die sich perfekt in Graz auskennt und zu vielen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten sprechfähig ist.

Gruppenbild am Hauptmarkt

Der Ausblick vom Schlossberg über die gesamte Stadt war herrlich, die Auffahrt mit dem Lift spektakulär und der Spaziergang vom Berg herunter gut machbar.

Ein Blick vom Schlossberg über Graz

Nach kurzer Erholung von der Grazführung ging es zum Ball der Feuerwehr im Gasthaus Bojer. Bei lokaler Musik von den Pagger Buam und reichlichst Getränken, u. a. dem Weißburgunder aus Ligist, wurden gemeinsam einige feierliche Stunden verbracht.

Die oberfränkischen Uniformträger

Leider nahte am Sonntagmorgen nach dem Frühstück und einem kurzem Treffen zum Verabschieden von den steirischen Kameraden schon die Heimfahrt, diesmal mit mehr Verkehrsaufkommen und gemischtem Wetter.

Die herrliche Aussicht bei der Heimfahrt

Man freut sich schon darauf, im Juli das Sommerfest der Feuerwehr zu besuchen und die Besucher sagen hiermit nochmals herzlichst Danke an alle, die den Besuch zu einem gelungenen gemacht haben!

Besuch der Kainacher

Von Freitag, den 2. September 2022, bis Sonntag, den 4. September, besuchten uns Feuerwehrkameraden aus dem gleichnamigen Partnerort Kainach in der österreichischen Steiermark. Die Verbindung der beiden Orte war schon vor Jahren sehr gut, konnte aber in den letzten Jahren nicht so gelebt werden. Um so mehr freuen wir uns, dass wir der Partnerschaft nun wieder einen neuen Schub verpassen konnten.

Für viele oberfränkische Kainacher war die Ankunft der Kameraden eine gelungene Überraschung. Beim Zusammensein mit den Kameraden wurde die Kerwa gleich gefühlt zu einem Familienfest – auch wenn der ein oder andere bislang noch nicht viel persönlichen Kontakt mit dem Gegenüber hatte.

Am Samstag, dem Tag, an dem kein offizieller Kerwabetrieb stattfand, wurde ein kleines Programm zusammengestellt. Nach dem Frühstück in Kainach brach man gemeinsam zur Stützpunktwehr nach Hollfeld auf um das Feuerwehrhaus und die Feuerwehrautos anzusehen. Herzlichen Dank an den Kommandanten der Feuerwehr Hollfeld, Martin Degen, und die Kameradin Eva Schick für die Zeit, die sich beide genommen haben um alle Fragen zu beantworten.

Im Anschluss ging es weiter nach Schederndorf zur Brauerei Will zu einer sehr kurzweiligen Führung durch die heiligen Hallen des Hopfen und des Malzes. Vielen Dank an dieser Stelle an Johannes Will für die Bereitschaft, uns seine Brauerei zu zeigen und an unseren Kameraden Jonas Hüttlinger für das Herstellen des Kontakts.

Nach einer Pause zur Erholung traf man sich am Abend wieder im Bürgerhaus zu Pizza und Gulaschsuppe zum Kainacher Feierabend. Hier überraschten die Gäste mit Schutzanzügen und Helmen, die in der Steiermark ausgesondert wurden und bestimmt eine gute Verwendung bei uns finden werden. Nach einer kurzen Ansprache vom 1. Vorsitzenden Daniel Herrmannsdörfer, 1. Kommandanten Harald Fick und Hauptbrandinspektor Wolfgang Scherz ging man über zum gemütlichen Zusammensein und der ein oder anderen Einlage an der Steirischen Harmonika.

Nach einem frühen Mittagessen am Sonntag mussten sich die Kainacher – nicht ganz freiwillig – wieder von den Kainachern trennen und sich auf die knapp 600 Kilometer lange Heimreise begeben.

Es geht ein herzlicher Dank an alle, die geholfen haben, den Kameraden den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.

Kainacher Kerwa 2022

Am Freitag, den 2. September und am Sonntag, den 4. September fand in Kainach wieder die Kerwa statt.

Bereits am Freitag waren wir von den Besucherzahlen überwältigt worden, und dem großen Interesse an der Krenfleischkerwa. Die Schlange an der Essenstheke war nicht unbeträchtlich, doch durch das neue System der Selbstbedienung (Bestellung an der Theke mit Angabe der Tischnummer und dem Zutragen der Speisen) konnten viele Gäste in kurzer Zeit bedient werden.

Zu Erwähnen gilt ein großer Dank an alle Beteiligten im Vorder- und im Hintergrund.

Die Kainacher Feuerwehr freut sich auf Ihren Besuch!

Chronik des Ortes

Erstmalig wurde Kainach 1347 in einer Urkunde erwähnt, denn Konrad der Kainacher war Mitsiegler einer Urkunde des Bamberger Fürstbischofs Friedrich I. von Hohenlohe.

Ab 1367 war die Veste Kainach im Besitz der Herren von Königsfeld.

Ab 1375 bis 1400 war Kainach im Besitz des Hochstifts Bamberg. 

Ab 1525 erwirbt Euchar von Aufseß Kainach von den Razenbergern.

Im gleichen Jahr Zerstörung im Bauernkrieg. Kainach war zu dieser Zeit ein ritterschaftlicher Ort, zum Teil in Bamberger und Bayreuther Territorium gelegen. Dorf und Gemeindeherrschaft besaßen die Familien von Aufseß zu Freienfels, welche auch das Schloß bewohnten. Kirchlich gehörte Kainach zur Pfarrei Hollfeld, der Zehend stand dem Herrn Grafen von Giech zu. Bamberg hatte ein Haus mit Stadel und Hofraum, Steuern standen dem Amte Hollfeld zu.

Ab 1765 verlief die Zentgrenzen zwischen Bamberg und Bayreuth durch Kainacher Gebiet, ein Steg (Grenze) zwischen Hochstift Bamberg sowie Markgrafenschaft Bayreuth führte über den Kaiserbach. Hier wurden straffällige Personen an den anderen Amtsbereichen übergeben.

Durch den Hauptlandtausch und Grenzpurifikationsvertrag von 1803 kam das Rittergut Kainach an das seit 1792 preußische Amt Sanspareil. 

Im Frieden von Tilsit 1806 wurde das Fürstentum Bayreuth und damit auch Kainach an Frankreich abgetreten, nach dem es bereits am 09.Oktober 1806 ganz von den Franzosen besetzt worden war. 

Am 30. Juni 1810 kam Kainach nach Bayern und der Amtsgerichtsbarkeit Hollfeld.

Da Kainach schon immer ein Grenzdorf war, ist es von der Konfession halb evangelisch-lutherisch und gehört zur evangelischen Kirchengemeinde Wonsees, sowie halb römisch-katholisch und gehört zur katholischen Pfarrgemeinde Hollfeld.

Am 23.Juni 1878 wurde in der Gemeinde Kainach die Freiwillige Feuerwehr gegründet.

Im Jahr 1967 wurde ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut.

Im Jahr 1970 erfolgte, der Bau der öffentliche Wasserversorgung und Anschluß an die Sanspareil-Gruppe.

Bis zum Jahre 1970 war Kainach als selbstständige Gemeinde im Landkreises Ebermannstadt. Bei der Gebietsreform und Auflösung des Landkreises Ebermannstadt 1970/72 kam Kainach, durch Abstimmung der Bewohner zum Landkreis Kulmbach, Gemeinde Wonsees.

Nach einer nochmaligen Abstimmung 1972/73 und einigen Turbulenzen kam Kainach schließlich zur Großgemeinde Hollfeld / Landkreis Bayreuth.

Im Jahr 1978 wurde die Flurbereinigung Teilnehmergemeinschaft Krögelstein / Kainach angeordnet.

1980-82 und 1986-90 wurde das jetzige Kainacher Schloß, das Ende des 18.Jahrhundert, erbaut wurde, mit großem Aufwand renoviert.

Im Jahr 1981 als die letzte Gastwirtschaft (Kainach hatte zwei Gaststätten) schloss, wurde am 1. Sonntag im September 1983 die erste Kainacher Zeltkerwa unter der Regie der Freiwilligen Feuerwehr abgehalten.

Im Jahr 1987 wurde freundschaftliche Beziehungen nach Kainach bei Voitsberg/Steiermark aufgenommen, die mit beiderseitigen Besuchen im Jahr 1988 unserer 110 Jahr Feier der Freiwilligen Feuerwehr sowie zu deren Einweihung des neuen Rüsthauses in Kainach/Steiermark im Jahre 1994 noch vertieft wurde.

Am 20.02.1988 war die Gründung des Feuerwehrvereins Kainach e.V., der bis heute jedes Jahr die Kainacher Kerwa durchführt sowie den Bau des Bürgerhauses finanziell und Ideell unterstürzt. 

Im Jahr 1992 wurde das Grundstück für den Bau des Bürgerhauses von der Teilnehmergemeinschaft gekauft, sowie der Hauptwegebau für die Flurwege angefangen und 1997 mit einem Schaufelfest beendet.

Im Jahr 1997, fand die Grundsteinlegung für das neue Bürgerhaus statt. Am 31. August 2001 konnte es seiner Bestimmung übergeben werden. Seither wird es für verschiedene Veranstaltungen, z.B. Versammlungen, Vorträge, Schulungen der Feuerwehren sowie für kulturelle und kirchliche Zwecke genutzt.

Im Jahr 2008 wurde die gesamte Ortschaft Kainach an den öffentlichen Abwasserkanal angeschlossen, außerdem konnte gleichzeitig die Trinkwasserversorgung erneuert werden. Das Strom- und Telefonnetz wurde ebenfalls neu mit verlegt. Im Zuge der Baumaßnahmen konnten auch die gesamten Ortsstraßen neu asphaltiert werden.

Im Jahr 2015 also nach 36 Jahren wurde endlich die Flurbereinigung Teilnehmergemeinschaft Krögelstein / Kainach abgeschlossen. Am 02.05.2015 war die Segnung der Gedenksteine mit einer anschließende große Feier.

Kainach hat 2015 ca. 130 Einwohner. Landwirtschaftlich gibt es keinen Haupterwerbslandwirt mit Milchwirtschaft, sondern nur noch einen großen Schweinemastbetrieb mit ca. 1500 Schweinen. Viele haben ihre landwirtschaftlichen Flächen verpachtet, da sie täglich in die umliegenden Orte und Städte zur Arbeit pendeln müssen. Außerdem gibt es noch 14 Wohnungen, die von neu zugezogenen Mietern bewohnt werden.

Chronik des Kainacher Schlosses

1347: Konrad der Kainacher war Mitsiegler einer Urkunde des Bischofs Friedrich.
1357: Der ältere und der jüngere Heinrich von Wolfsriegel gelobten den Nürnberger Burggrafen Albrecht und Friedrich, mit dem Haus Kainach zu gewarten.
1367: Die von Königsfeld öffneten ihr Haus dem Burggrafen von Nürnberg.
1375–1400: Konrad von Hartheim, Gemahl der Witwe des Hans Schütz, besaß als bischöfliches Lehen das Haus in Kainach.
1427: Fritz Ratzeberger hatte das Gut in Kainach vom Bischof in Bamberg als Lehen.
1525: Euchar von Aufseß und seine Ehefrau Barbara, geborene von Razenberg, erwarben das Gut. Im selben Jahr wurde das Gut Opfer der aufrührerischen Bauern.
1629: Das Gut wurde als vermanntes Lehen vom Hochstift eingezogen.
1682: Die Lochner von Hüttenbach bekamen das Rittergut vom Bischof als Lehen.
1682–90: Die Witwe des Sebastian Lochner, Anna Maria, erbaute das neue Schlossgebäude.
1709: Karl Sigmund von Aufseß erwarb das Schloss mit dem Rittergut.
1803: Durch Hauptlandestausch- und Grenzpurifikationsvertrag kam das Rittergut an das preußische Amt Sanspareil. 1806 lag Kainach im französisch verwalteten Gebiet.
1810: Kainach wurde wie die ehemalige Markgrafschaft bayrisch. Regierungsrat Friedrich Wilhelm Freiherr von Aufseß war Besitzer des Rittergutes.
1820: Der königlich preußische Hauptmann von Borstell erwarb das Rittergut.
1848: Herzog Alexander von Württemberg erwarb das Rittergut.
1857: Das Gut wurde an Privatleute verkauft.